29. Oktober 2016

Wie sammeln Lehrende Inhalte, in welchen Ordnungssystemen, mit welcher Motivation und für welche Zwecke. Wie bieten pädagogische Landesinstitute ihren Schulen Inhalte an – woran können wir anknüpfen, wenn wir Lösungen für Lehrende suchen.

Zu Beginn des Projekts haben wir Lehrende befragt und uns Ablagestukturen von Schulen und Lehrenden angesehen. Viele persönliche Ordnungsstrukturen lehnen sich an Lehrplanstrukturen „nur“ an, da sich diese ab und zu ändern und über die Bundesländer nicht einheitlich sind.

Pädagogische Landesinstitute bieten Inhalte eher in den Ordnungsstrukturen der aktuellen Lehrpläne an. Redaktionen ergänzen Metadaten, was das Suchen und Stöbern erleichtert.
Personen und Organisationen nutzen oft Dateiordnersysteme, die aber eher weniger zum Verwalten von Inhalten geeignet sind.

Sammlungen als moderne Ordnungssysteme für Bildung?

  • Lehrende haben das Bedürfnis, Inhalte „einzusortieren“
  • Ein Lerninhalt soll zu mehreren Themen, Nutzungszwecken u.ä. zuordenbar sein
  • für neue Nutzungszwecke möchte man schnell einen neuen „Topf“ aufmachen
  • es soll aber mit der Zeit auch nicht unübersichtlich werden
  • Ordnersysteme sind daher weniger gut geeignet, nachhaltige Sammlungen aufzubauen.
  • Auch geben Nutzer (fast) keine Metadaten ein.
  • Tagging hat etwas den Charme der Metadateneingabe und hat sich bisher nicht genügend etabliert
  1. Das Zuordnen von Objekten zu einer Sammlung scheint den Nutzerbedürfnissen am nächsten zu kommen – daher haben wir die Motivation in Social Media Sammlungen wie Pinterest näher untersucht.
  2. Sammlungen ließen sich auch für die Abbildung von Lehrplanstrukturen verwenden – dies haben wir mit pädagogischen Landesinstituten diskutiert und Lösungsideen ausgetauscht

Sind Motivationen zum Sammeln und Teilen in sozialen Netzwerken auf Bildung übertragbar?
Wir glauben schon, und probieren dies gerade aus. Folgende Motivatoren in sozialen Netzwerken lassen sich wahrscheinlich übertragen:

  • einen eigenen Schatz aufbauen
  • die Sammlung wachsen und den Fortschritt sehen
  • für den Nutzungsfall schnell wiederfinden
  • Nutzung einfach gestalten (kein Down- und Upload bspw. von Sammlung zu Lernplattform

Motivatoren zum Teilen sind bspw.:

  • Vergleich zu anderen – wer hat wie viel – wer die spannenderen Objekte
  • an etwas Größerem / Gemeinsamen mitwirken (funktioniert unter Freunden, in Schulen & Gruppen ganz gut, darüber hinaus noch nicht immer
  • Feedback erhalten – mit Menschen in Kontakt kommen
  • Punkte & Belohnung

Softwarelösungen, die die Motivatoren unterstützen, waren relativ leicht zu erdenken und zu entwickeln. Es entstehen gerade die edu-sharing Sammlungen – sie sollen relativ statisch genutzte Ordnerstrukturen ablösen. Das werden wir u.a. in der NRW-Schulcloud Logineo erproben und die Sammlungen mit dem Feedback von Lehrenden immer weiter verbessern. Im OER-Bereich können die Sammlungen bspw. im Luxemburger oder Berliner OER-Repositorium zum Einsatz kommen.

Aufwändiger ist es, Übersetzungen zwischen verschiedenen Ordnungssystemen zu finden – bspw. unterschiedliche Lehrplanstrukturen oder Benennungen zwischen Schul- und Hochschulbereichen. Hier haben wir uns umgesehen, welche Lösungen es schon gibt und wo bereits kooperiert wird bzw. Kooperation möglich ist. U.a. haben wir den elektronischen Lehrplan von Berlin und Baden-Würtemberg gefunden und luden die Entwickler(innen) zu Workshops und Hackathons ein.

Etwas schwieriger ist es, Lösungen für wichtige Demotivatoren zu finden.

  • Angst vor abmahnbarer Verletzungen des Urheber- und Nutzungsrechts.
  • eine noch fehlende OER-Kultur
  • zu hoher Zeitaufwand, um Inhalte „sauber“ einzusortieren
  • Integration aller OER- und Unterstützungs-Funktionen in vorhandene, genutzte Systeme statt neue stand-alone OER-Lösungen

Lösungsansätze zu diesen Punkten haben wir im 1. Workshop mit Nutzer(inn)en und Bildungsexpert(innen) gesucht…

 

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Analyse: Motivationen & Bildungspläne Timelines: Bosch Veranstaltung

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